Therapieformen innerhalb der Homöopathie, die ich bei der Behandlung anwende

Bei meinen Behandlungen beherzige ich verschiedene Ansätze der folgenden Homöopathen und be-ziehe sie je nach Fall in meine Mittelfindung mit ein. Große Homöopathen wie Hahnemann, Burnett, Boger, Kent, Scholten, Heiner Frei (Polaritätsanalyse) haben eigene Ansätze innerhalb der homöo-pathischen Therapie entwickelt, die je nach den Gegebenheiten in den einzelnen Fällen Vorteile bieten. Nach der Anamnese wähle ich je nach vorliegenden Symptomen das passende Homöopathiekonzept. 

Hahnemann

Hahnemann verwendete als Ansatz in der Homöo-pathie die genaue Mittelfindung mit vorzugs-weise Einzeldosen und achtete neben den Prüfungssymptomen der Mittel auch auf bereits bewährte Heilerfolge durch die einzelnen Mittel.

Kent

Kent verwendete allgemein verschiedene körperliche und auf das Gemüt bezogene Symptome zur Mittelfindung. Aus einem Symptomenpool finden sich die am besten passendsten Mittel innerhalb eines Repertoriums mit hinterlegten Wertigkeiten.

Burnett

Burnett hatte seinen Schwerpunkt auf der organotropen Behandlung. D. h. er suchte ein passendes Mittel für ein Organleiden und verord-nete hierbei niedrige Potenzen. Zusätzlich beher-zigte er ein Stufenmodell, bei dem auch andere Therapieziele einflossen wie Nosoden etc..

Boger

Boger verwendete einen Ansatz, auf die Symptome des ganzen Lebens zu schauen, also werden wiederkehrende Symptome in Organen, Modalitäten oder auch Familienlinien mit in die Mittelfindung einbezogen. Beispiele hierfür sind "Lungenerkrankungen in mehreren Generationen" oder Modalität wie "an der frischen Luft schlechter bei Husten sowie bei Gelenkbeschwerden". Der Therapeut nimmt bei der Symptomenbeurteilung eine Vogelperspektive ein und achtet auf Symptome die sich mehrfach im Leben bzw. in Körperteilen zeigen.  Ein passendes Mittel muss also für alle wiederkehrenden Symptome "durchgängig" sein, d. h. alle wichtigen Symptome abdecken. 

Scholten

Scholten überträgt in Anlehnung an die besondere Anordnung der Elemente im Periodensystem (gemäß der An-ordnung der Elemente wie im Chemieunterricht) die homöopathi-schen Mittel. Hierbei spielen die ver-schiedenen Reihen (Schalen im PSE), die Scholten mit Serie benennt, und die Elektronenanzahl (8 Spalten im PSE), die er mit Stadien benennt, eine Rolle bei der Mittelfindung. Ein passendes Mittel findet man, indem die Lebensge-schichte des Patienten beleuchtet wird. Hierbei ist die Lebenserfahrung - durch die gewählte Serie - und das Bewälti-gungsstadium der aktuellen Aufgabe/ Lebenssituation - das Stadium - zu wählen um als Kreuzungspunkt das passende Mittel zu erhalten.

Heiner Frei

Heiner Frei legt den Schwerpunkt der Mittelfindung auf die Polaritäten der jeweiligen Mittel. Indem er möglichst eindeutige Modalitäten (Verbesserungen oder Verschlechterungen von Beschwerden) als Symptome heranzieht, fallen unpassende Mittel aus der Auswahl heraus und die passenden Mittel bleiben - nach Wertigkeiten geordnet - übrig. Die Methode beeindruckt durch eine schnelle Repertorisation, jedoch müssen ausreichend geeignete Symptome mit Modalitäten bei der Fallanamnese vorliegen.